Lexikon



Glasfassade
Transparente -> Fassadengestaltung aus -> Glas und -> Stahl, wobei die schlanken -> Profile der Stahlsprossen angesichts der großen Glasflächen zurücktreten. Verkörpert gerade bei öffentlichen Gebäuden Transparenz und gilt daher als Metapher für Demokratie. Die Glasarchitektur hat ihre Wurzeln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Glasfeld
Aus einzelnen -> Glastafeln in verschiedener Grundform, z.B. Kreis, Raute, Viereck oder Sechseck zusammengesetzte Glasfläche, die durch -> Fensterblei oder -> Holzsprossen zusammengehalten wird.
Glasfenster
Ein -> Fensterverschluss mit einem -> Fensterflügelrahmen früher meist aus -> Holz, später auch -> Metall oder -> Kunststoff und einer Füllung aus -> Glas, der gleichzeitig Abschluss und Lichtdurchlass ermöglicht. Die Verwendung von Glas ist bereits im spätantiken Rom nachgewiesen, in Pompeji wurden -> Glastafeln bis 100 cm nachgewiesen. Ihren ersten Höhepunkt erreichten -> Glasfenster in der Zeit der gotischen Kathedralen mit ihren farbigen Fenstern im steinernen -> Maßwerk. Aber noch bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts waren selbst in herausgehobenen und gemeinschaftlich genutzten Räumen wie Rats-, Bad-, Spinnstuben die relativ kleinen Öffnungen immer noch durch -> Holzläden oder einen -> Glasersatzstoff und nur vereinzelt durch in -> Blei gefasste -> Rautenscheiben oder -> Butzenscheiben verschlossen. Denn Glas war teuer und galt als Luxus. Erst mit der fortschreitenden Glastechnik, die zu größeren Glasabmessungen führte, erreichten Glasfenster weite Verbreitung auch im ländlichen Bauen.
Glasflügel
In Rahmenbauweise gefertigtes -> Fensterflügel, dessen -> Fensterflügelrahmen eine Füllung aus -> Glas besitzt, z.B. im Gegensatz zum hölzernen -> Bretterladen.
Glasflügeltür
(1) Bauart einer -> Tür mit verglastem Lichtausschnitt. (2) Ein -> Türblatt ganz aus -> Glas.
Glashalteleiste
Auf -> Gehrung eingepasste, meist profilierte Halteleiste im Außenfalz einer Füllung aus -> Glas, u.a. bei -> Fenstern. Sie wirkt optisch dekorativ und hat technische Vorteile, wie z.B. geringere Friesbreite und bessere Frontstabilität im Bereich von Füllung/Füllungsnut.
Glashaus
Andere Bezeichnung für -> Gewächshaus.
Glasherstellung
Komplizierter Herzstellungsprozess, bei dem aus einem speziellen Gemenge eine flüssiges -> Glas gewonnen und weiter verarbeitet wird, entweder mit der Glasmacherpfeife zu -> Hohlglas oder unmittelbar zu -> Flachglas.
glasierter Ziegel
Ziegelprodukt, das mit einem durchsichtigen, glasartigen oder opaken, deckenden Überzug versehen ist. Diese -> Glasur gibt z.B. -> Mauerziegeln, -> Dachziegeln, -> Bodenplatten und -> Fliesen -> Glanz und -> Farbe gibt und dichtet gleichzeitig den porösen Ziegelscherben ab. Die frühesten glasierten Ziegel wurden in Babylon hergestellt und sind noch heute am Ischtartor (604-562 v. Chr.) zu sehen.
Glaskaltmalerei
Farbtechnik mit kalt aufgetragenen Eiweiß- und Wasserglasfarben, also nicht eingebrannten -> Farben, die meist als -> Hinterglasmalerei auftaucht. Hierbei wird die -> Glasscheibe in Doppelfunktion von der Rückseite als Bildträger und gleichzeitig als unverwüstlichen vorderseitigen Schutz der Malerei benutzt. -> Eiweiß und Wasserglasfarben besitzen die nötige Bindekraft, um auf -> Glas zu halten. In der Gegenwart spielt die Glaskaltmalerei auch vorwiegend bei der Herstellung von Geschäftleuchtschildern und Reklametafeln eine Rolle. Als Anstrichträger ist vor allem -> Mattglas sehr empfehlenswert, weil seine raue Oberfläche der Farbe sehr guten Halt bietet und von der blanken Seite aus gesehen überraschend brillant und strichfrei herauskommt.