Lexikon



Bütte
Wannenartiges Holzgefäß, z.B. als Holzummantelung eines Mühlsteins.
Butzen
Produktionsbedingte erhöhte Stelle in der Mitte einer -> Butzenscheibe, die durch die Entfernung des Eisenstabes, des Heftstabes, nach dem Glasblasen entsteht.
Butzenglas
Mittels einer Glasmacherpfeife und einem Eisenstab hergestelltes rundes -> Flachglas, das nach einem speziellen Verfahren durch Schleudern einer geblasenen Kugel zu einer flachen Scheibe geformt wird. Der Rand bleibt dabei wulstartig und hohl. Danach wird der Eisenstab abgebrochen und die Bruchstelle, der -> Butzen, bleibt erhalten. Weiterentwicklungen sind das -> Mondglas und das -> Zylinderglas. Butzenglas ist die erste Entwicklungsstufe der historischen Glastechnik und typisch für mittelalterliches -> Fensterglas. Es besitzt eine deutlich konzentrische, unregelmäßige Struktur, ist kaum plan und wenig transparent. Charakteristisch sind Wellen, Schlieren, Blasen und leichte Verwerfungen, die das Herstellungsverfahren mit der Glasmacherpfeife belegen. Ist eher durchscheinend als durchsichtig, farblich eher grün als weiß.
Butzenglas.
Mit der Glasmacherpfeife geblasenes Fensterglas, das nach einem speziellen Verfahren durch Schleudern zu flachen Scheiben geformt wird und in der Mitte den typischen produktions-
bedingten Butzen aufweist.
Butzenglasfenster
Ein -> Fenster mit einer -> Verglasung aus -> Butzenscheiben, die mit -> Bleiruten eingefasst und zu größeren Glasflächen zusammengesetzt sind. Zerbrochene -> Glasscheiben wurden im Schadensfall nicht ausgetauscht, sondern an der Bruchstelle stumpf oder mit -> Notblei oder -> Sprungblei wieder zusammengesetzt.
Butzenscheibe
(1) Das Ergebnis des mundgeblasenen -> Butzenglas als runde Scheibe. (2) Eine nicht mehr runde Butzenglasscheibe, die durch produktionstechnische Verbesserungen möglich wurde, nachdem die Butzenscheiben größer geworden waren. Man schnitt aus ihnen z.B. das -> Mondglas, aber auch kleinere Rechtecke oder -> Rautenscheiben.
Calcium (Ca)
Chemisch-fachsprachliche Bezeichnung für Kalzium, stammt vom lateinischen calx für -> Kalk ab. Element aus der Gruppe der Erdalkalimetalle, das die Basis vieler -> Baustoffe ist. Ist ein weiches und silbrig glänzendes -> Metall, das wegen seiner Reaktionsfähigkeit mit anderen Stoffen nicht als reine Verbindung vorkommt. Im -> Kalkstein liegt sein Anteil bei etwa 40 %, bei -> Branntkalk gut 70 %. In der Natur kommt es nur als unedles Metall, aber sehr zahlreich vor, und ist besonders in gesteinsbildenden Mineralen wie z.B. -> Feldspat, -> Kalkspat, -> Dolomit, -> Gips, -> Anhydrit zu finden.
Camera secreta
Mittelalterliche Bezeichnung für -> Abort, den geheimen und intimen Ort.
Campanile
Ursprüngliche italienische Schreibweise für -> Kampanile, einen frei stehenden Glockenturm.
Caput mortuum
Charakteristisch dunkelrote -> Farbe, deren lateinische Bezeichnung übersetzt Totenhaupt heißt. Trägt auch die irreführende Bezeichnung Ochsenblut, obwohl es nicht aus Ochsenblut hergestellt wird. Es wird als unreines Eisenoxid durch Erhitzen von Eisenvitriol gewonnen.