Butzenglas
Mittels einer Glasmacherpfeife und einem Eisenstab hergestelltes rundes -> Flachglas, das nach einem speziellen Verfahren durch Schleudern einer geblasenen Kugel zu einer flachen Scheibe geformt wird. Der Rand bleibt dabei wulstartig und hohl. Danach wird der Eisenstab abgebrochen und die Bruchstelle, der -> Butzen, bleibt erhalten. Weiterentwicklungen sind das -> Mondglas und das -> Zylinderglas. Butzenglas ist die erste Entwicklungsstufe der historischen Glastechnik und typisch für mittelalterliches -> Fensterglas. Es besitzt eine deutlich konzentrische, unregelmäßige Struktur, ist kaum plan und wenig transparent. Charakteristisch sind Wellen, Schlieren, Blasen und leichte Verwerfungen, die das Herstellungsverfahren mit der Glasmacherpfeife belegen. Ist eher durchscheinend als durchsichtig, farblich eher grün als weiß.
Zitiert aus: » Bauhistorisches Lexikon «
Von Verlag: BR002046
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