Lexikon



Lehmziegelbauweise
Bauweise mit luftgetrockneten, aber nicht gebrannten -> Lehmziegeln, die bereits im Zweistromland um 3000 v. Chr. erprobt war. Die frühesten wichtigsten Zeugnisse nördlich der Alpen stammen von den Frühkelten um 600 v. Chr. Bei der Heuneburg an der Donau wurde die heimische Holz-Erde-Bauweise mit der Lehmziegelbauweise aus dem Mittelmeerraum vermischt. Die Lehmziegelformate betrugen etwa 400 x 400 x 20 mm.
Lehrgerüst
Stützendes Hilfsgerüst beim Bau von Bogen und Gewölben, das nach Vollendung des Bauteils abgeschlagen wird.
Lehrgerüst
Unterkonstruktion zum Ausführen von -> Bogen und -> Gewölbe.
Leibstuhl
Ein in ein Möbelstück eingebauter Nachttopf, der im Gegensatz zum früher außerhalb des Hauses liegenden -> Plumpsklo sehr bequem war und in Stadt und Land in besseren Kreisen genutzt wurde. Heute nur noch in der Krankenpflege üblich.
Leibung
Andere Schreibweise für -> Laibung.
Leichtziegel
Ein -> Ziegel zur Wärmedämmung und Arbeitserleichterung mit meist hohem Lochanteil, -> Lochziegel, und/oder Reduzierung der Scherbenrohdichte durch einen hohen Porenanteil und der großen Lochung. Dieses wird durch Beimengungen in der Formmasse erreicht, die beim Brennen Hohlräume hinterlassen. Solche Zugaben können z.B. Braunkohlenstaub, aber auch Sägemehl sein.
Leim
(1) Ursprüngliche Bezeichnung nur für einen wasserlöslichen Klebstoff auf Glutinbasis, der flüssig aufgetragen und danach durch Abwandern und Abdampfen von Wasser fest wird. Kaltleime erstarren bei normaler Temperatur, Warmleime bei 50-70° C und Heißleime bei 100-160° C. (2) Heute wird dieser Begriff auch auf andere Klebstoffe übertragen, wie z.B. Kunstharzleime und PVAC-Leime.
Leimen
Andere Bezeichnung für -> Lehm.
Leimkochofen
Sonderofen für Tischlereien, mit dem im Wasserbad bis zu vier Leimtöpfe gleichzeitig erhitzt werden konnten.
Leinöl
Ausgepresstes oder extrahiertes goldgelbes bis gelbgrünes Öl aus dem Leinsamen, dem getrockneten reifen Samen des Flachs. Hat die Eigenschaft, durch -> Oxidation mit dem Sauerstoff der Luft einen elastischen Film zu bilden, der weder durch Wasser noch durch Leinöl wieder löslich ist. Gilt als Basis für die wichtigsten historischen -> Farben und Anstrichmittel und ermöglicht auf -> Holz wetterfeste Farbanstriche. Aufgebrannt ist Leinöl auch bei -> Metallen ein wichtiger -> Korrosionsschutz. Die Trocknungszeit bei reinem Leinöl beträgt 4-8 Tage, was für mehrere -> Anstriche kaum praktikabel ist. Mit dem -> Leinölfirnis, einem Leinöl mit einem zugesetzten -> Trockenstoff, wird diese Zeitspanne auf 12 bis 24 Stunden reduziert.