Lexikon



Zweiständerhallenhaus
(1) Hausgefüge eines -> Niederdeutschen Hallenhauses mit -> Quergebinden aus zwei -> Ständern und einem -> Balken, die zu einem einschiffigen Grundriss führen. (2) Hausform, bei der das -> Dachwerk auf den zwei inneren Längsständerreihen ruht, während die weit abgeschleppten -> Dächer über zwei niedrigen, nur die Abschleppung tragenden -> Außenwänden enden.
Zweiständerhaus
Kurzform für -> Zweiständerhallenhaus.
zweitouriges Schloss
Ein -> Riegelschloss, bei dem die Verriegelung und Entriegelung durch zwei Schlüsseldrehungen zustande kommt, im Gegensatz z.B. zum -> eintourigen Schloss.
Zweitverwendung
-> Bergung, Lagerung und -> Wiederverwendung von -> Baustoffen und -> Bauteilen, die durch -> selektiven Rückbau gewonnen und nach einer notwendigen Aufarbeitung einer Zweitverwendung zugeführt werden können. Sie haben die Vorteile der Anpassung an vorhandene Materialien hinsichtlich -> Farbe, Struktur u.ä. sowie der Substanzverträglichkeit durch vergleichbares Alterungsverhalten. Früher war die Zweitverwendung handwerklicher Alltag aus Gründen der Sparsamkeit oder herrschaftliches Repräsentationsverhalten. Heute wird es aus Gründen der Ökologie und Ressourcenersparnis propagiert und unter Aspekten der -> Patina in der eigenen Wohnwelt angestrebt.
Zwerchgiebel
Ein über der -> Dachtraufe aufsteigender, nicht zurückgesetzter Dachaufbau, der als Sonderform der -> Lukarne mit einem quer zum Hauptdach stehenden Querdach abgeschlossen ist. Dieses Architekturdetail, das oft noch einen Ziergiebel erhielt, war charakteristisch für die deutsche -> Renaissance im 15. Jahrhundert und hat bis heute nichts von seiner Beliebtheit verloren.
Zwerchhaus
Andere Bezeichnung für -> Zwerchgiebel.
Zwerchofen
Andere Bezeichnung für -> Querofen.
Zwerggalerie
Ein an romanischen Kirchen, besonders im Rheinland und in der Lombardei, sich in -> Arkaden öffnender Laufgang unter einem Dachansatz, der entweder nur um die -> Apsis oder um das gesamte Gebäude herumführt. Die kleinen -> Säulen und die niedrige Höhe haben zu dieser Bezeichnung geführt, die in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in die kunstwissenschaftliche Literatur eingeführt wurde.
Zwickel
(1) Generell jede meist keilförmige Fläche zwischen anderen, nicht unmittelbar aneinander schließenden Formen, insbesondere bei Kreisen, Ovalen und unregelmäßigen Kanten. (2) Bei der -> Verglasung von -> Rundscheiben, insbesondere bei -> Butzenglas, -> Tellerscheiben und rund zugeschnittenem -> Tafelglas, das zur Schließung der Restfelder dienende kleine, speziell zugeschnittene Glasstück, das je nach Anordnung drei- bzw. auch viereckig aussehen kann. (2) Kleine Steinstücke, die bei einer Feldsteinmauer oder Bruchsteinmauer in unterschiedlichster Form Restflächen ausfüllen und dadurch die Stabilität des Mauerwerks erhöhen. (3) In der Baukunst z.B. die Restfläche zwischen -> Rundbogen und rechteckiger Umrahmung.
Zwickelfenster
Spitzbogiges -> Fenster im -> Zwickel zwischen zwei Arkadenbögen.