Lexikon



Wilde Schieferdeckung
Eine historische Variante der -> Schieferdeckung mit -> Dachschiefer im Gegensatz zur -> Altdeutschen Schieferdeckung und -> Schablonenschieferdeckung, bei der keinerlei Regeln und Gesetzmäßigkeiten hinsichtlich Größe und Richtung zu erkennen sind.
Wilder Pflasterverband
Ohne jegliche Regeln verlegtes -> Pflaster für Wege und Flächen entweder aus kubischen -> Pflastersteinen oder aus aufgelesenen -> Feldsteinen und -> Flusskiesel.
Wilder Verband
Ein -> Mauerziegelverband, bei dem sich in jeder Schicht -> Binderziegel und -> Läuferziegel abwechseln. Die Verzahnung ist regellos, die Zahl der Köpfe liegt zwischen 4 bis 16 pro m2 oder auch darüber. Irgendwelche großflächigen Strukturen sind nicht zu erkennen.
Wimperg
Kleiner Ziergiebel der -> Gotik über -> Fenstern und -> Portalen, dessen Schrägen mit -> Krabben geschmückt sind und oft von zwei kleinen Türmchen, den -> Fialen, flankiert und an der Spitze mit einer Kreuzblume geschmückt sind.
Windauge
Heute kaum mehr bekannte Bezeichnung für -> Fenster, die sich von dem altisländischen vindauga ableitet. Im angelsächsischen Sprachraum hat es sich jedoch als window erhalten.
Windbord
Ältere Bezeichnung in der Literatur für ein hölzernes -> Brett an der Dachkante eines -> Giebels als Alternative zur -> Zahnleiste, zum -> vermörteltem Ortgang und zum -> hölzernen Ecksattel. Beim -> Strohdach und -> Reetdach wurden z.B. die Enden der -> Dachlatten durch dieses Brett geführt und mit einem Holzkeil gesichert, was funktional und auch dekorativ war.
Windbrett
Andere Bezeichnung für -> Ortgangbrett.
Windeisen
Quer und senkrecht von Bleiglasfeldern montierte runde oder flache, verzinnte Eisenstäbe, die mit -> Bleihaften auf das -> Fensterblei gelötet und mit dem -> Rahmenholz verbunden werden. Sie verhindern eine Ausbauchung bei Windbelastung. Bei Einsatz von verstärkten -> Sprossen aus -> Karniesblei sind Windeisen nicht mehr nötig.
Windelboden
Andere Bezeichnung für -> Wellerdecke.
Windfalz
Doppelter -> Falz an den Außenkanten eines -> Fensterflügels, der einen doppelten -> Anschlag im -> Fensterrahmen bewirkt und der Verbesserung der Winddichtigkeit dient. Ist ein Merkmal des Barockfensters, tauchte in Sachsen vermutlich im 17. Jahrhundert auf und verschwand erst wieder zur Mitte des 19. Jahrhunderts.