Lexikon



Vierpassfenster
Ein -> Einsteinfenster mit der Phantasieform eines -> Vierpass, das sich beim Übergang zur -> Gotik aus dem einfachen -> Rundfenster der -> Romanik entwickelte.
Vierseithof
Wohn- und Wirtschaftsgebäude, die einen allseits veschlossenen Hof umgeben. Findet sich vorwiegend in Oberösterreich.
Vierständerhallenhaus
Abwandlung eines -> Niederdeutschen Hallenhauses mit -> Quergebinden aus vier -> Ständern und einem -> Balken, im Gegensatz zum -> Zweiständerhallenhaus und -> Dreiständerhallenhaus. Dabei handelt es sich um zwei Traufständerreihen und zwei innere Ständerreihen.
Vierständerhaus
Kurzform für das -> Vierständerhallenhaus.
Viertelholz
Ein -> Bauholz, bei dem der Baumstamm im Kreuz in der Mitte geteilt ist, im Gegensatz zum ungeteilten -> Vollholz, -> Halbholz bzw. der weiteren Aufteilung in -> Balken und -> Bretter. Solches Holz heißt auch -> Kreuzholz.
Viertelstab
Als Viertelkreis profilierter -> Stab aus -> Holz oder -> Stein. Gehört zu den einfachen geschwungenen Schnitten.
Viertelstabziegel
Mittelalterlicher Formstein im -> Profil eines Viertelkreissegments nach halber Backsteinlänge. War in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts weit verbreitet, weshalb es auch den Begriff der Viertelstabgotik gibt.
Viertelverband
(1) Spezielle Art der -> Dachdeckung, insbesondere der -> Biberschwanzeinfachdeckung, bei der die -> Dachziegel nicht in Reihe mit durchgehenden -> Fugen untereinander auf den -> Dachlatten eingehängt werden, sondern mit einem seitlichen Versatz von einer Viertelziegelbreite. Gemeinsam mit dem -> Drittelverband und dem -> Reihenverband sehr vorteilhaft im Gegensatz zum -> Halbverband, da hier das Wasser vom tiefsten Punkt des oben liegenden Ziegels, dem Tropfpunkt, genau auf die Fuge fließen würde. (2) Spezielle Art eines -> Mauerziegelverbands, bei dem die -> Läuferziegel in der Breite um ein Viertel versetzt sind, heißt auch -> schleppender Verband.
Viertelziegel
Sonderziegel in einem -> Mauerziegelverband, der ein Viertel der Länge eines -> Normalziegels ausmacht.
Villa
In der -> Antike eine der ursprünglichen Wohnformen eines Gutshofes oder Landhauses im Gegensatz zum Stadthaus (domus) oder Mietshaus. Aus dieser -> villa rustica entwickelte sich im 1. Jahrhundert n. Chr. die -> villa urbana als pompöser ländlicher Besitz der städtischen Bevölkerung. Eine weitere Blüte brachte die italienische -> Renaissance dem Villenbau mit ihrer Einheit von Haus und Gartenanlage und schließlich der -> Historismus mit seinen neuen Bauformen in den Vororten der schnell wachsenden Städte. Seitdem wird als Villa das allein stehende Einfamilienhaus des gehobenen Wohnbedarfs bezeichnet.