Lexikon



Stromschar
Andere Bezeichnung für -> Schrägschar.
Stromschicht
Ein -> Zierverband, bei dem schräg liegende -> Läuferziegel ein Band aus übereckstehenden Ziegeln bilden. Das -> Deutsche Band gilt als das technisch einfachste -> Fries, das aus übereck stehenden Ziegeln gebildet wird.
Stube
Ein beheizbarer und dabei rauchfreier Raum, beides früher keine Selbstverständlichkeit. Setzte sich in den Städten Norddeutschlands etwa im 15. Jahrhundert, auf dem Land erst im 16. Jahrhundert durch.
Stuccolustro
Aufwändiger -> Stuck aus vier bis zu sieben Schichten. Das Wort scagliola ist aus dem italienischen abgeleitet und bedeutet polierter, glänzender Stuck. Auf einen Unterputz (2-3 cm) aus abgelagertem, fettem -> Sumpfkalk und grobkörnigem, reinem -> Sand und bis zu 20 % -> Gips wird ein fein geriebener Kalkputzmörtel (1 cm) und als dritte Putzschicht eine Mischung aus fein gesiebtem -> Kalk, -> Marmormehl und Farbstoffen aufgetragen. Die vierte Schicht besteht nur noch aus feinem Marmormehl. Nach ausreichender Glättung und Härtung wird die -> Farbe aufgestrichen, gewachst oder eingebügelt. Bei der echten Frescomalerei Nass-in-Nass wird die Farbe mit einer Lösung -> Venezianischer Seife überzogen und dann geglättet oder die Farbe wird von vorneherein in den -> Putz eingebunden.
Stuck
Vielschichtiger Begriff, mit dem alle dekorativen flächigen und plastischen Ausformungen mit -> Gipsmörtel, -> Kalkmörtel oder Mischungen aus beidem im Innen- und Außenbereich eingeschlossen sind. Kalkstuck mit einem -> Mörtel aus -> Luftkalk, -> Sand und Wasser wird vorwiegend an Außenwänden, -> Gipsstuck mit einem Mörtel aus -> Leim, -> Sumpfkalk sowie Gipskalkmörtel vorwiegend im Innenbereich. Dabei kann es sich um gezogene, gegossene oder um vor Ort angefertigte -> Profile und -> Stuckapplikationen handeln, aber auch um geschliffene und polierte Wandputze.
Stuckapplikation
Plastischer Schmuck aus -> Stuck auf -> Decken und -> Wänden, den es seit der -> Antike in grandioser Virtuosität gibt und die -> Farbfassung eines Gebäudes in seiner Gesamtwirkung steigern kann. Hat seinen Höhepunkt im -> Barock.
Stuckgips
Ein -> Baugips, der im Gegensatz zum einfachen -> Putzgips zum Auftrag von -> Stuck dient. Er wird durch Erhitzen von 120° bis 180° C nur teilweise entwässert und beginnt dadurch erst 8 bis 20 Minuten nach dem Anmachen zu versteifen, weshalb man hiermit scharfkantige Abgüsse und -> Profile formen kann.
Stuckmarmor
Materialimitation hinsichtlich Farbe und Oberfläche von -> Marmor auf der Basis eines hochwertigen -> Stucks, dessen -> Stuckmarmorgips meist einen hohen Anteil an -> Marmormehl und -> Marienglas enthält. Diese aufwändige Technik begann in der -> Renaissance und fand ihre Blüte in -> Barock und -> Rokoko. Spezialisten des Stuckateurgewerbes, die Marmoristen, Schleifer und Glänzer besaßen spezielle Mörtelrezepturen und Schleifsteine, mit denen sie dieses Ergebnis herbeiführten. Als Polierhilfe und Schutzüberzug verwendeten sie abschließend die -> Venezianische Seife. Heute wird diese Optik mit Hilfe der Spachteltechnik erzielt. Siehe auch -> Stuccolustro.
Stuckmarmorgips
Hochwertiger -> Gips, der aus körnigen, reinweißen, durchscheinenden und hauchfeinen Tafeln von -> Marienglas gebrannt ist und mit Marmormehl veredelt wird.
Stuckmörtel
Spezieller -> Mörtel wird zum Ziehen von Gesimsen, der z.B. aus einer Mischung von 10 Teilen -> Stuckgips, 1 Teil gelöschten -> Weißkalk, dem Weißkalkteig und etwa 7 Litern Wasser bestehen kann. Je nach Verwendung kann er auch mit feinstem -> Sand abgemagert werden. Früher fanden auch hoch -> hydraulische Kalke und -> Kalkputze als Stuckmörtel Verwendung, inzwischen sind sie meist durch kalk-zementgebundene Spezialmörtel ersetzt worden.