Lexikon



Putz
Traditionell ein ein- oder mehrlagiger Wand- oder Deckenbelag aus -> Putzmörtel, der einen festen Verbund zum Putzgrund haben muss. Heute gehören nach DIN auch andere Beschichtungsstoffe dazu. Nach der Art des -> Bindemittels unterscheidet man mineralische Putze, die ihre endgültigen Eigenschaft nach der Härtung erreichen, und organische Putze, die durch Trocknung hart werden. Je nach Zusammensetzung und Dicke übernehmen Putze sowohl bauphysikalische als auch durch -> Farbe, Struktur und Oberflächenprofilierung gestalterische Aufgaben. Die wichtigsten traditionellen Putze sind der -> Lehmputz, der -> Gipsputz und der -> Kalkputz. Gestalterische Varianten sind z.B. der -> Kratzputz. Eine weitere Unterscheidung wird nach der Art des Putzantrags gemacht, z.B. -> Kellenglattstrich oder -> Feinputz.
Putzbau
Gebäude mit verputzten -> Außenwänden im Gegensatz zum -> Ziegelbau. Der Putzbau gilt als typische Fassadengestaltung im Barock und führte zu einer -> Überformung von historischen Fachwerkbauten.
Putzdeckel
Vom -> Kachelofen abnehmbarer Stöpsel aus einer -> Kachel zur Reinigung der Rauchzüge.
Putzfassade
Gebäude mit -> Putz als sichtbarer Fassadenbeschichtung.
Putzgips
Ein Baugips, der im Gegensatz zum -> Stuckgips einer konstruktiven Putzlage dient. Der Brand erfolgt bei Temperaturen von 300 bis 900° C und führt dazu, dass das Versteifen früher als beim Stuckgips beginnt, aber auch länger anhält.
Putzmörtel
Die wichtigsten traditionellen Putze sind der -> Lehmputz, der -> Gipsputz und der -> Kalkputz, die zu den ältesten Baustoffen gehören. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen Kalkzementputze hinzu. Der Kunstharzputz kam Mitte der 1950er Jahre auf den Markt, Siliconharzputze gehören seit den 1960er Jahren zu den jüngsten Beschichtungsprodukten.
Putzmosaik
Eine Oberfläche nach Art eines -> Mosaiks aus vielen kleinen Einzelteilen, die aber nicht die gesamte Wandfläche ausfüllen, sondern nur einzelne Teilbereiche. Die übrigen Putzflächen bleiben weiterhin sichtbar und dienen als Malgrund.
Putzschlämme
Dünnflüssiger -> Putzmörtel zum Überziehen von Steinfassaden. Dient als Witterungsschutz und zur Veredelung und Verschönerung.
Putzschnitt
Eine Unterart von -> Sgraffito, mit dem Putzdekor nicht über verschiedene -> Farben herbeiführt wird, sondern mit Hilfe unterschiedlich hoher Putzschichten. Beim tiefer liegenden Putzschnitt werden die Formen des Motivs umschnitten oder mehrere Putzlagen von unterschiedlicher Farbe ebenflächig herausgekratzt. Beim reliefartigen Putzschnitt werden die darzustellenden Formen umschnitten und anschließend die darunter liegenden Putzflächen ebenflächig abgetragen.
Putzträger
Untergrund, auf dem der ein- oder mehrlagige -> Putz aufgetragen wird. Früher waren es Spalierlatten oder Rohrmatten. Erst später kamen Streckmetalle, metallische Putzträger, Gipskartonplatten, Heraklit (Holzwolle-) oder Mehrschichtleichtbauplatten hinzu.