Lexikon



Niedersachsenhaus
Unsachgemäße Bezeichnung für das -> Niederdeutsche Hallenhaus, von dem man fälschlicherweise bis in das 20. Jahrhundert angenommen hatte, dass es der Haustyp der sächsischen bzw. niedersächsischen Bevölkerung sei.
Nischenkachel
Variante einer -> Ofenkachel, die als -> Baustein für den Aufbau eines -> Kachelofens dient und sich etwa um 1500 entwickelt hat, im Anschluss an die -> Schüsselkachel und etwa parallel zur -> Napfkachel. Hierfür wurde ein gedrehter Zylinder aufgeschnitten, oben und unten mit Kopf und Fußhalbscheiben versehen und nach Fertigstellung mit der hohlen Seite nach außen im Ofen verbaut. Solche Öfen waren sehr dünnwandig und hatten wahrscheinlich die ähnlichen Heizeigenschaften wie Schüsselkachelöfen. Diese Nischenkacheln gab es in vielen Varianten. Als oberer Abschluss eines Ofens oder als Einzelkachel eines gestuften Ofens waren sie mit einem kleinen Giebel versehen oder wurden auch mit einem -> Relief geformt. Aus dieser Kachel entwickelte sich seit dem 16. Jahrhundert der bis heute vorherrschende Typus der Ofenkachel, die -> Blattkachel.
Nocke
Kurzform für -> Pappnocke.
Nockenkehle
Deckung einer -> Dachkehle mit -> Pappnocken als Rechteck- oder als Schwalbenschwanznocke von etwa 30 bis 40 cm Größe auf einer -> Kehlschalung. Diese werden später von eingebundenen -> Biberschwanzziegeln überdeckt, was z.B. in Süddeutschland üblich ist und dann als eingebundene Nockenkehle bezeichnet wird. Sie ist ab einer Kehlsparrenneigung ab  25° zulässig.
Nonne
Kurzform für -> Nonnenziegel.
Nonnendach
Andere Bezeichnung für -> Priebendach.
Nonnenziegel
Halbrunder, konisch zulaufender -> Hohlziegel, der Teil des -> Mönch-Nonne-Ziegels ist und sich im Lauf der Zeit deutlich verändert hat. Aus einem mit dem -> Mönchziegel identischen, konischen Hohlziegel entwickelte sich im 11./12. Jahrhundert eine deutlich breitere Nonne mit -> Dachziegelnase, die deshalb auch Haken oder Hocken genannt wurde. Heute gibt es diesen Dachziegel auch mit Verfalzung.
Norddeutsches Ständerhaus
Andere, heute nicht mehr übliche Bezeichnung für das -> Niederdeutsche Hallenhaus, bei dem das -> Dach nicht mehr wie beim -> dreischiffigen Pfostenhaus auf den beiden inneren Pfosten lastet, sondern auf den Außenwänden und Ständern.
Normalformat
Für jede Region und zeitliche Epoche gab es Normalformate für Mauerziegel und Klinker, die aber meist noch nicht gesetzlich geregelt waren und daher gewisse Bandbreiten hinsichtlich Länge, Breite und Höhe besaßen. Die wichtigsten gesetzlichen Regelungen für Deutschland waren das -> Reichsformat (RF) von 1872 für Mauerziegel und Klinker, das -> Reichsformat (RF) für Verblendziegel von 1879. In Österreich waren es die Regelungen für den -> Wiener Festungsmauerziegel von 1610-1690, 1686 und 1700, den -> Kaiserziegel von 1715, das -> Österreichische Patent von 1755, der -> Miesbachziegel von 1820-1857, das -> Österreichische Normalformat, groß, von 1921, das -> Deutsche Normalformat, klein, von 1921.
Normalformat (NF) seit 1952 (DIN 105)
Das DIN-Ziegelformat in Deutschland seit 1952 für Mauerziegel und Klinker mit den Abmessungen von 240 x 115 x 71 mm, das das bis dahin gültige -> Reichsformat als Normalformat ablöste. Dies waren das -> Normalformat (NF) und das -> Dünnformat (DF) in verschiedenen Ausführungen. Daneben bieten deutsche Ziegeleien weiterhin meist regionale -> Sonderformate an.