Lexikon



geschälter Mauerziegel
Speziell bearbeiteter -> Mauerziegel, bei dem die Presshaut vor dem Brand durch Abschälen mit gespannten Drähten oder durch Raspeln entfernt wurde, um eine andere, rauere Oberflächenstruktur herbeizuführen.
geschlämmter Mauerziegel
Besonders hochwertiger -> Vormauerziegel mit sehr feinem Gefüge und glatter Oberfläche, für den die Tonmasse mit einem speziellen Schlämmverfahren gereinigt und verfeinert wurde. Der Berliner Baumeister Schinkel war im -> Klassizismus ein Anhänger dieser -> Ziegel.
geschlämmtes Mauerwerk
Ein mit einer dünnen -> Putzschlämme überzogenes -> Mauerwerk aus -> Naturstein oder -> Ziegeln, bei dem die darunter liegende Struktur noch erkennbar ist. Diese differenzierte -> Fassadengestaltung kam in der -> Gotik auf.
geschnittener Mauerziegel
Speziell nach dem Brand bearbeiter -> Mauerziegel, der mit dem Maurerhammer oder Meißel in eine andere Form gehauen bzw. geschnitten wird. Diese Technik wurde in feiner Ausführung noch im -> Mittelalter für komplizierte -> Sonderziegel angewendet und ist heute nur noch für einfache Formen üblich.
Geschoßflächenzahl.
Baurechtlich festgelegter Wert, der bestimmt, wie viele Quadratmeter an Geschoßfläche eines Gebäudes pro Quadratmeter Grundstücksfläche geplant werden dürfen. Beispiel: bei Grundstücksfläche 500 m² und G. 1,2 beträgt die Geschoßfläche 500 m² x 1,2 = 600 m²; im dreistöckigen Gebäude wären folglich 200 m² Fläche pro Geschoß möglich.
Geschoss
Bezeichnung für die -> Etage eines mehrgeschossigen Fachwerkgebäudes, das in -> Geschossbauweise errichtet wurde, bei der die Balkenlagen in haushohe Ständer eingeschossen wurde. Im Gegensatz dazu das -> Stockwerk, das aus einzelnen abgezimmerten Konstruktionseinheiten besteht.
Geschossbau
Spezieller -> Fachwerkbau, der in -> Geschossbauweise mit haushohen -> Ständern errichtet ist, im Gegensatz zur -> Stockwerksbauweise.
Geschossbauweise
Historische -> Bauweise, welche die -> Pfostenbauweise ablöste. Hierbei erfolgte die Horizontalversteifung nicht mehr durch das Eingraben von Pfosten in der Erde, sondern durch -> Holzverbindungen mit Verzapfungen und -> Ankerbalkenkonstruktionen, die eine frühe -> Fachwerkbauweise gegenüber der späteren -> Stockwerksbauweise darstellen. Bei dieser Geschossbauweise entstehen die einzelnen -> Geschosse eines mehrgeschossigen Fachwerkgebäudes durch das Einschießen der -> Balkenlagen in haushohe -> Ständer. Im Gegensatz dazu die -> Stockwerksbauweise, bei dem die einzelnen Stockwerke aus einzelnen abgezimmerten Konstruktionen bestehen.
Geschossriegel
Spezieller -> Riegel eines -> Fachwerkgerüsts zwischen zwei -> Geschossen.
Gesims
Meist horizontales -> Bauteil, das eine -> Außenwand in einzelne Abschnitte gliedert. Die Grundform der Gesimse sind vorspringende Platten mit waagerechter Begrenzung. Daneben sind auch schräge Abdeckflächen oder unterschnittene Bauelemente üblich. Sie können an der Unterseite wulstartig durch Zierformen oder durch -> Konsolen gestützt sein. Je nach Lage am Bauwerk unterscheidet man Fuß- oder Sockelgesimse, Gurt- oder Stockwerkgesimse, Fensterbankgesimse und schließlich das abschließende Dachgesims. Bei einem -> Gewölbe liegt das Kämpfergesims am Übergang von der Geraden zum -> Bogen.