Lexikon



Grobkeramik
(1) Früher keramische Produkte, die hinsichtlich der Beurteilung des -> Scherbens nicht mehr zu denen der -> Feinkeramik zählen, wobei die Formulierung dieser Kennzeichnung einem zeitlichen Wandel unterworfen war. Wichtiger Anhaltspunkt sind z.B. Inhomogenitäten des Scherbens hinsichtlich Poren, Kristalle, Körnung, die bereits mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Hierzu gehören insbesondere -> Dachziegel, -> Mauerziegel und -> Bodenplatten. (2) Heute eher alle Bauteile der -> Baukeramik.
Grobzug
(1) Beim -> Putz die Oberfläche eines Grund- bzw. Unterputzes. (2) Bei -> Stuckapplikation der Unterbau, der mit dem Schlitten abzogen wird und auf den der -> Feinzug mit scharfkantigen Konturen folgt.
Großkopfpflaster
Natursteinpflaster mit Kopfgrößen von etwa 15-17 cm bis 15-22 cm, wobei die Qualität umso größer ist, je geringer die Abweichung innerhalb der Größen ist.
Großpflaster
Kurzform für -> Großkopfpflaster.
Grotte
Natürliche oder künstliche gewölbte Höhle, die nicht allzu tief unter der Erde liegt. Bereits in der griechischen -> Antike legte man künstliche Grotten in vielerlei Gestalt an, die man Gottheiten und Nymphen weihte. War in der -> Renaissance und im -> Barock wichtiges Element in der Gartengestaltung. Aus der französischen Bezeichnung rocaille für Grottenwerk entwickelte sich der Name für -> Rokoko.
Grube
(1) Im Bergbau Sammelbezeichnung für alle -> Bauteile eines Bergwerks sowohl im Tagebau als auch unter der Erde. (2) In der Sanitärtechnik ein mit -> Holz oder -> Stein ausgekleidetes Bauwerk zur Aufnahme von Fäkalien, Kurzform für -> Abortgrube.
Grubenkalk
Andere Bezeichnung für -> Sumpfkalk.
Grubensand
Sand aus Gruben und Steinbrüchen, der ungewaschen viele Fremdbestandteile aufweist und daher für -> Mörtel nur als gewaschener Sand verwendet werden sollte. Ist dann vergleichbar mit -> Flusssand.
Grubenschmelz
Spezielle Dekortechnik mit -> Email, bei der kleine Vertiefungen in Bronze oder Bleche mit Email in verschiedenen -> Farben gefüllt und gebrannt werden. Entstand im Norden Italiens etwa im zweiten Jahrhundert v. Chr., hatte eine spätere Blütezeit am Niederrhein und in Frankreich in der Spätromanik und in Russland im 18. und 19. Jahrhundert.
Grudeherd
Ein nicht sehr verbreiteter -> Herd mit einem Glutkasten für grieskörnigen Braunkohlenkoks, die Grude, der vorwiegend in Mitteldeutschland verbreitet war und der als sehr wirtschaftlicher Herd das gesamte Jahr brannte, aber nicht für schnelles Braten und Kochen ausgerichtet war.