Lexikon



Glaserkitt
Starre Dichtungsmasse zwischen -> Fensterflügelrahmen und -> Glasscheibe, die etwa um 1700 üblich wurde, nachdem die Verglasung in der -> Glasnut von der Verglasung im -> Glasfalz abgelöst wurde. Im Gegensatz zu früheren elastischen und vegetabilen Dichtungsmassen aus Stoff, Schilf, -> Lehm für eine Verglasung in der Glasnut. Bestandteile des Glaserkitts sind -> Leinölfirnis und -> Kreide, früher auch -> Bleiweiß, Silberglätte, gegebenenfalls auch Zusätze von -> Terpentin.
Glasersatzstoff
Vor der Verbreitung von -> Glas verwendete man als lichtdurchlässigen -> Fensterverschluss Leintücher, -> Papier, -> Pergament, gegerbte -> Tierhäute, -> Schliemen, aber auch -> Marmor oder -> Marienglas.
Glasfalz
Rechtwinklige Vertiefung der inneren Kante eines -> Fensterflügel-rahmens zur Aufnahme einer -> Glasscheibe, die mit kleinen Nägeln oder Blechdreiecken in ihrer Lage fixiert und mit -> Glaserkitt abgedichtet wird. Der Glasfalzanschlag ist der Schenkel des -> Falzes, an den die Scheibe gedrückt wird. Seine Höhe heißt Glasfalz-anschlaghöhe oder kurz Falzhöhe. Das Maß des zweiten Schenkels nennt man Falzbreite oder Falztiefe.
Glasfarbe
Die Eigenfarbe von -> Glas, die von den Rohstoffen abhängig ist und zwischen stark bräunlich oder stark grünlich und wasserklar differiert. Letzteres kann nur mit ausgesuchten Zutaten und durch eine Beimengung von Chemikalien erreicht werden. Das einfache grüne Glas entsteht bei unausgelaugten Aschen von -> Holz und normalen Sanden. Mit der Asche von Weichholz entsteht ein eher hellgrünes Glas, bei hartem Holz wird dies stark grün oder sogar schwarz. Mit -> Pottasche wird das Glas weißer. Für weißes Glas muss ausgesuchter weißer oder grauer -> Quarzsand auch beim Glühen weiß bleiben.
Glasfassade
Transparente -> Fassadengestaltung aus -> Glas und -> Stahl, wobei die schlanken -> Profile der Stahlsprossen angesichts der großen Glasflächen zurücktreten. Verkörpert gerade bei öffentlichen Gebäuden Transparenz und gilt daher als Metapher für Demokratie. Die Glasarchitektur hat ihre Wurzeln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Glasfeld
Aus einzelnen -> Glastafeln in verschiedener Grundform, z.B. Kreis, Raute, Viereck oder Sechseck zusammengesetzte Glasfläche, die durch -> Fensterblei oder -> Holzsprossen zusammengehalten wird.
Glasfenster
Ein -> Fensterverschluss mit einem -> Fensterflügelrahmen früher meist aus -> Holz, später auch -> Metall oder -> Kunststoff und einer Füllung aus -> Glas, der gleichzeitig Abschluss und Lichtdurchlass ermöglicht. Die Verwendung von Glas ist bereits im spätantiken Rom nachgewiesen, in Pompeji wurden -> Glastafeln bis 100 cm nachgewiesen. Ihren ersten Höhepunkt erreichten -> Glasfenster in der Zeit der gotischen Kathedralen mit ihren farbigen Fenstern im steinernen -> Maßwerk. Aber noch bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts waren selbst in herausgehobenen und gemeinschaftlich genutzten Räumen wie Rats-, Bad-, Spinnstuben die relativ kleinen Öffnungen immer noch durch -> Holzläden oder einen -> Glasersatzstoff und nur vereinzelt durch in -> Blei gefasste -> Rautenscheiben oder -> Butzenscheiben verschlossen. Denn Glas war teuer und galt als Luxus. Erst mit der fortschreitenden Glastechnik, die zu größeren Glasabmessungen führte, erreichten Glasfenster weite Verbreitung auch im ländlichen Bauen.
Glasflügel
In Rahmenbauweise gefertigtes -> Fensterflügel, dessen -> Fensterflügelrahmen eine Füllung aus -> Glas besitzt, z.B. im Gegensatz zum hölzernen -> Bretterladen.
Glasflügeltür
(1) Bauart einer -> Tür mit verglastem Lichtausschnitt. (2) Ein -> Türblatt ganz aus -> Glas.
Glashalteleiste
Auf -> Gehrung eingepasste, meist profilierte Halteleiste im Außenfalz einer Füllung aus -> Glas, u.a. bei -> Fenstern. Sie wirkt optisch dekorativ und hat technische Vorteile, wie z.B. geringere Friesbreite und bessere Frontstabilität im Bereich von Füllung/Füllungsnut.