Lexikon



Bleiglätte
Eine der vielen Arten des Bleioxids, das beim Schmelzen mit -> Kieselsäure und Silikaten ein leichflüssiges Glasgemisch bildet, Basis für -> Bleiglas. Dient auch in der Glas- und Porzellanmalerei als -> Flussmittel und wird in der Zubereitung von -> Firnis und -> Glaserkitt eingesetzt, da es das Eintrocknen des -> Leinöls beschleunigt.
Bleihafte
Kurzer Bleistreifen, der im Rahmen der -> Bleiverglasung zur Befestigung des -> Windeisens an den -> Glasfeldern dient, damit diese dem Winddruck besser standhalten.
Bleihöhensprosse
Senkrechte -> Bleisprosse einer -> Bleiverglasung.
Bleikristall
Kurzform von -> Bleikristallglas, einem qualitativ hochwertigen -> Hohlglas.
Bleikristallglas
Hochwertiges -> Hohlglas mit hohem Gehalt an Bleioxid (mindestens 18 %) an Stelle von -> Kalk. Dient zur Herstellung geschliffener Qualitätsgüter wie z.B. Kristalllüster.
Bleimennige
Leuchtend rotes Farbpigment, das aus Verbindungen von -> Blei gewonnen wird und chemisch ein kompliziert aufgebautes Bleioxid darstellt. In der -> Antike nutzte man es auch zum Färben des Zirkussandes, damit die blutigen Spuren der Wettkämpfe nicht zu erkennen waren. Wurde im 16. Jahrhundert erstmalig fabrikmäßig in Venedig hergestellt, dem damaligen Hauptsitz der Mineralfarbenmanufakturen. Heute auch ein Rostschutzmittel, aber aus Umweltschutzgründen mit rückläufiger Tendenz. Das sehr schwere und weiche Pulver lässt sich leicht mit allen -> Bindemitteln verarbeiten, die Deckfähigkeit ist hervorragend. Weitere Verwendung bei der Ölvergoldungstechnik, wo Goldgründe bei Außenarbeiten mit Bleimennige angelegt werden können.
Bleiquersprosse
Waagerechte -> Bleisprosse einer -> Bleiverglasung.
Bleirosette
Rosenförmige Zierblume auf dem Kreuzungspunkt einer -> Bleihöhensprosse und einer -> Bleiquersprosse.
Bleirot
Andere Bezeichnung für -> Bleimennige, einem roten Farbpigment.
Bleirute
Zwei dünne Bleistreifen, die -> Bleibacken, die durch einen Bleisteg in H-Form verbunden sind. Die Flügel oder Backen des H-Profils bilden zusammen mit dem Steg oder Kern, auch Seele oder Herz genannt, einen -> Falz, der die Kanten des -> Glases aufnimmt. Hilfsmittel zum Zusammenfassen von mehreren Einzelscheiben zu größeren -> Glasfeldern. Nach der Herstellungstechnik unterscheidet man einerseits gegossene und danach glatt gehobelte sowie andererseits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts gegossene und mit dem Zugapparat verfeinerte -> gezogene Bleiruten. Die einfachen, flexiblen Bleiruten können um rundes -> Butzenglas gebogen werden, im Gegensatz zu dem aufwendigeren -> Karniesblei, das mit Stahlkern als geradlinige -> Bleisprosse dient.