Lexikon



Zwerchgiebel
Ein über der -> Dachtraufe aufsteigender, nicht zurückgesetzter Dachaufbau, der als Sonderform der -> Lukarne mit einem quer zum Hauptdach stehenden Querdach abgeschlossen ist. Dieses Architekturdetail, das oft noch einen Ziergiebel erhielt, war charakteristisch für die deutsche -> Renaissance im 15. Jahrhundert und hat bis heute nichts von seiner Beliebtheit verloren.
Zwerchhaus
Andere Bezeichnung für -> Zwerchgiebel.
Zwerchofen
Andere Bezeichnung für -> Querofen.
Zwerggalerie
Ein an romanischen Kirchen, besonders im Rheinland und in der Lombardei, sich in -> Arkaden öffnender Laufgang unter einem Dachansatz, der entweder nur um die -> Apsis oder um das gesamte Gebäude herumführt. Die kleinen -> Säulen und die niedrige Höhe haben zu dieser Bezeichnung geführt, die in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in die kunstwissenschaftliche Literatur eingeführt wurde.
Zwickel
(1) Generell jede meist keilförmige Fläche zwischen anderen, nicht unmittelbar aneinander schließenden Formen, insbesondere bei Kreisen, Ovalen und unregelmäßigen Kanten. (2) Bei der -> Verglasung von -> Rundscheiben, insbesondere bei -> Butzenglas, -> Tellerscheiben und rund zugeschnittenem -> Tafelglas, das zur Schließung der Restfelder dienende kleine, speziell zugeschnittene Glasstück, das je nach Anordnung drei- bzw. auch viereckig aussehen kann. (2) Kleine Steinstücke, die bei einer Feldsteinmauer oder Bruchsteinmauer in unterschiedlichster Form Restflächen ausfüllen und dadurch die Stabilität des Mauerwerks erhöhen. (3) In der Baukunst z.B. die Restfläche zwischen -> Rundbogen und rechteckiger Umrahmung.
Zwickelfenster
Spitzbogiges -> Fenster im -> Zwickel zwischen zwei Arkadenbögen.
Zwiebeldach
Eine haubenförmige -> Dachform mit geschweiftem -> Profil, bei dem die Flächen im oberen Teil konkav, im unteren konvex geschweift sind, im Unterschied zum -> Glockendach, das sich genau umgekehrt verhält.
Zwiebelturm
Ein -> Turm mit einer haubenförmigen -> Dachform mit geschweiftem -> Profil, dem -> Zwiebeldach.
Zwillingsfenster
Zwei nebeneinander liegende einzelne -> Fenster. Solange die Mauerwerks- und Fensterkonstruktionstechnik noch nicht so weit entwickelt war, größere -> Fensteröffnungen zu konstruieren, behalf man sich damit, verschiedene Einzelfenster nebeneinander anzuordnen. In der -> Romanik tauchten zwei oder mehrere nebeneinander angeordnete -> Rundbogenfenster auf, die lediglich mit kleinen -> Säulen voneinander getrennt waren. Diese -> Fensterkonstruktion nahm die gesamte Mauerstärke ein und war in der Regel unverschlossen.
Zwillingstür
Zwei nebeneinander liegende -> Türen, die z.B. bei städtischen Mietshäusern in nebeneinander liegende -> Treppenhäuser führen.