Lexikon



Dachstroh
Aufbereitetes -> Stroh, das zur -> Dachdeckung eines -> Strohdaches geeignet ist. Es muss eine gewisse Länge haben, frei von Unkräutern und ungebrochen sein. Am besten eignet sich handgedroschenes Roggenstroh, aus welchem unerwünschte Gräser und Unkrautpflanzen mit einem Heurechen ausgeschabt waren. Mit dem Aufkommen der Mähdrescher wurde das -> Roggenstroh als Deckmaterial ungeeignet.
Dachstuhl
Stützkonstruktion innerhalb des -> Dachwerks zur Unterstützung des -> Sparrendachs oder -> Pfettendachs als den beiden wichtigsten -> Dachkonstruktionen. Unterschieden wird der -> stehende Dachstuhl mit senkrechten Stützen und der -> liegende Dachstuhl mit schrägen Stützen.
Dachtraufe
Untere Kante einer geneigten -> Dachfläche, die das Regenwasser von der Mauerfläche weg abfließen lässt, im Idealfall mittels einer -> Dachrinne.
Dachüberstand
Teil der -> Dachfläche, die über die Außenmauern hinweg ragt und dazu beiträgt, diese vor Feuchtigkeit zu schützen.
Dachverglasung
Aus -> Glas, -> Sprossen und zumeist Stahl, seltener -> Holz bestehende -> Dachkonstruktion, z.B. bei -> Gewächshäusern.
Dachvorsprung
Andere Bezeichnung für -> Dachüberstand.
Dachwerk
Bei einem -> Dach die Gesamtheit der tragenden hölzernen Konstruktionsteile ohne die darauf ruhenden -> Dachdeckung.
Dachziegel
Kleinteiliger, flacher oder gebogener, schuppenförmig verlegter -> Baustoff zur -> Dachdeckung, der aus -> Ton geformt und gebrannt ist. Nach der Art der Herstellung unterscheidet man -> Handstrichziegel, -> Pressdachziegel und -> Strangdachziegel. Nach der historischen Grundform untercheidet man hinsichtlich des Querschnitts drei Gruppen: Der an den Seiten aufgekantete -> Leistenziegel, der halbrunde -> Hohlziegel oder -> Nonnenziegel und der gerade -> Biberschwanzziegel. Später kam es zu Kombinationen dieser Formen, wie der -> Krempdachziegel und die -> Hohlpfanne, sowie mit anderer Decktechnik der -> Falzdachziegel, der durch Verfalzungen zu völlig neuen Querschnitten am Ziegel geführt hat.
Dachziegelform
Äußere Gestalt eines -> Dachziegels, die sich in Abmessungen für Länge, Breite und Dicke beschreiben lässt, aber auch in der Art des Querschnitts oder hinsichtlich von Falzen und Nasen. Historisch und technisch gibt es eine große Variation.
Dachziegelnase
Kleine vorstehende Stelle an einem -> Dachziegel, mit der dieser auf der horizontal verlaufenden -> Dachlattung aufgehängt werden kann. Wurde mit der Entwicklung des steilen -> Daches nördlich der Alpen aus dem eher flach geneigten antiken Dach des Mittelmeerraumes notwendig. Kam im 11. und 12. Jahrhundert etwa parallel beim -> Biberschwanzziegel und beim -> Hohlziegel auf. Beim frühen -> Mönch-Nonne-Ziegel befand sich die Nase der breiteren Nonne ganz oben am breiten Kopfende, während sie bei den Mönchen am schmaleren Kopfende mit einem gewissen Abstand von etwa 7 bis 8 cm vom Ziegelende angebracht war.