Lexikon



Biforium
Kurzform für -> Biforiumfenster.
Biforiumfenster
Spezielles -> Fenster, das aus zwei rundbogig endenden -> Fensteröffnungen besteht, die ihrerseits von einem abschließenden -> Rundbogen übergriffen werden. Die Restflächen können z.B. mit einem -> Okulus, einem -> Rundfenster, durchbrochen sein. Diese mittelalterliche -> Fensterform gilt als Vorläufer für das gotische -> Maßwerk und war auch in späteren Epochen, insbesondere im -> Historismus, äußerst beliebt.
Bildziegel
Mit Bildmotiven verzierter -> Mauerziegel als -> Fassadenschmuck, der bereits um die Jahrtausendwende um Christi Geburt für China belegt ist.
Bilegger
Kurzform für Bileggerofen, andere Bezeichnung für -> Beilegerofen.
Bileggerofen
Norddeutsche Bezeichnung für den von einem anderen Zimmer zu bedienenden -> Beilegerofen.
Bimsstein
Aus Obsidian bestehendes, mit zahlreichen Gasblasen versehenes hellgraues vulkanisches Gestein mit einer Porosität von etwa 85 %, das zum großen Teil Alkali-Aluminiumsilikat und -> Kieselsäure enthält. Dieses schwammig oder schaumig aussehende Gestein wird in der Metalloberflächenveredelung zum Reinigen, Entfetten, Polieren und Schleifen verwendet sowie in der Baustoffherstellung, z.B. bei -> Beton als Leichtzuschlag zur Porenvergrößerung.
Bindedraht
Dünn gezogener Metalldraht zum Binden, der seit Anfang des 19. Jahrhunderts maschinell hergestellt wird. Seitdem verdrängt er natürliche -> Bindematerialien, z.B. Haselnussruten beim -> Reetdach.
Bindematerial
Dient zum kräftigen Zusammenhalt einzelner Teile, z.B. von -> Stroh und -> Reet auf dem -> Weichdach. Natürliche Bindematerialien sind -> Weidenruten, Spaltgerten, gedrehte Schnüre aus Strandhafer, Pfeifengras, Seile aus Roggenstroh oder Bindegarn aus Kokosfasern. Sie wurden seit Anfang des 19. Jahrhunderts durch maschinell hergestellte Drähte, später auch durch Kunststoffprodukte verdrängt.
Bindemittel
Sammelbezeichnung für Stoffe zum Zusammenhalten, Verkitten und Verkleben flüssiger Materialien oder fester Körper. Dies können Bestandteile in -> Mörtel, bei -> Putzen, -> Farben, flüssigen Anstrichmitteln, aber auch bei -> Stein sein. Man unterscheidet insbesondere -> unhydraulische Bindemittel, -> hydraulische Bindemittel, -> Kunstharz sowie sehr feine tonige, kalkige und silikatische Stoffe, welche die gröberen Teile des Gesteins, wie z.B. beim -> Sandstein, miteinander verbinden. Bei Farben galten bis zum -> Mittelalter u.a. -> Eiweiß aus Hühnereiern und -> Kasein als -> organisches Bindemittel, die danach von -> Ölen abgelöst wurden.
Binder
(1) Stein in einem -> Mauerwerksverband aus -> Naturstein oder -> Ziegelstein, der durch alle Reihen hindurchreicht und bei -> Stützmauern möglichst noch in das Erdreich geht. (2) Kurzform für -> Binderziegel.