Lexikon



Holz
Ein sehr hartes Gewebe von Pflanzen, insbesondere von Sträuchern und Bäumen, das sich durch die nach innen gerichtete Tätigkeit des Kambiums entwickelt. Die jährlichen Zuwachsschichten sind an den -> Jahresringen erkennbar. Die äußeren, die Nährstoffe transportierenden Schichten sind das -> Splintholz, die inneren, ausgereiften das -> Kernholz. Die Holzsubstanz besteht aus -> Zellulose, Lignin und unterschiedlichen Anteilen an -> Harzen, Fetten, -> Gerbstoffen u.a. Holz gehört zu den wichtigsten nachwachsenden Rohstoffen und liefert nicht nur Werkstoffe für den Hausbau, sondern ist gleichfalls als Brennstoff für Handwerk, Industrie und Hausbrand wichtig.
Holz-Erde-Bauweise
Bis zum -> Mittelalter nördlich der Alpen vorherrschende -> Bauweise aus natürlichen, wenig dauerhaften -> Baustoffen, wie z.B. -> Lehm, Erde, Gras, im Gegensatz zu der dauerhaften Bauweise aus -> Stein und -> Keramik, die von den Römern verbreitet wurde und im Mittelalter wieder neu entdeckt wurde.
Holzanstrich
Jeder -> Anstrich auf -> Holz zum Schutz sowie farbliche Gestaltung der Holzoberflächen. Historische Grundstoffe bilden hauptsächlich -> Öle und -> Harze, insbesondere das -> Leinöl.
Holzarten
Die wichtigsten Holzarten sind z.B. -> Nadelholz von Kiefern, Fichten und Tannen und Holz von Laubbäumen wie Eiche, Buche, u.a.
Holzbau
(1) Ein Gebäude, das überwiegend aus -> Holz gebaut ist im Gegensatz zu einem in -> Massivbauweise aus -> Naturstein, -> Mauerziegeln oder in -> Skelettbauweise aus -> Stahl und -> Glas. Zum Holzbau gehören insbesondere der -> Blockbau und der -> Ständerbohlenbau, eine spezielle -> Bauweise im -> Fachwerkbau, bei der die -> Gefache nicht mit -> Lehmstaken oder -> Stein, sondern mit -> Bohlen geschlossen sind. In Mitteleuropa war in vor- und frühgeschichtlicher Zeit der Holzbau weit verbreitet. Erst im 18. Jahrhundert begann die »Versteinerung der Städte« durch Steinbauten und Putzbauten. (2) Kurzform für -> Holzbauweise.
Holzbauweise
Regeln und konstruktive Maßnahmen für das Bauen mit -> Holz. Die wichtigsten reinen Holzbauweisen sind der -> Blockbau aus waagerechten, meist kantig geschnittenen Hölzern, der -> Stabbau aus senkrechten, dichten Ständerfolgen, der -> Ständerbohlenbau aus einem Holzgerüst mit Füllungen aus Holz. Der -> Fachwerkbau gilt als hölzerne -> Skelettbauweise, bei der das tragende Hausgerüst aus Holz errichtet wird, während die wandschließenden Füllungen aus unterschiedlichen -> Baustoffen sein können. Die -> Holzrahmenbauweise ist dagegen eine jüngere Bauweise, bei der die tragenden und ausfachenden bzw. aussteifenden Teile in einem Bauteil zusammengefasst sind.
Holzbearbeitung
Alle Maßnahmen, um aus dem gewachsenen Baum Nutzholz für den Bau oder andere Verwendungen zu schaffen. Nach dem Holzbearbeitungsverfahren unterscheidet man zwischen spanlosen Verfahren, z.B. Biegen, den spanabhebenden Verfahren, z.B. Hobeln, und den zerspanenden Verfahren, z.B. Sägen, Bohren und Fräsen. Nach der Art der Werkzeuge handwerkliche oder maschinelle Bearbeitung, nach den Abmessungen unterscheidet man z.B. -> Balken, -> Bretter und -> Leisten.
Holzdielung
Holzfußboden aus -> Dielen, bei denen die -> Bretter stumpf gestoßen oder gespundet sein können.
hölzerne Stube
Andere Bezeichnung für -> Blockbohlenstube.
hölzerner Ecksattel
Holzkonstruktion aus zwei -> Brettern zur Deckung der Dachkanten, dem -> Ortgang. Eines wird giebelseitig an den -> Dachsparren befestigt, das andere daran entweder mit einem schrägen Winkel oder heute eher mit einem rechten Winkel. Es eignet sich am besten harzhaltiges -> Holz wie -> Lärchenholz mit vergütetem Befestigungsmaterial, wodurch sich eine Lebensdauer von mehr als 50 Jahren ergibt.