Dreifüllungstür
Eine -> gestemmte Füllungstür in Rahmenbauweise mit drei Füllungen, die in verschiedenen Varianten vorkommt. Bei schmalen -> Türen bis etwa 0,85 m Breite gibt es sie mit zwei nahezu quadratischen Füllungen oben und unten und einer waagerecht liegenden kleineren Mittelfüllung bereits seit dem 18. Jahrhundert. Im -> Biedermeier konnte sie sich als Standardtür durchsetzen. Die norddeutsche Variante ist die mit einer oben und unten liegenden und in der Mitte stehenden Füllung. Bei breiteren Türen wurden die quadratischen Felder durch zwei senkrechte ersetzt, wodurch aus der Dreifüllungstür eine -> Fünffüllungstür wird, die bis zur Jahrhundertwende um 1900 gebaut wurde, dann aber im -> Jugendstil wieder verschwand. Mit drei liegenden Füllungen gab es sie vereinzelt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, tauchte seit der Jahrhundertwende häufiger auf und entwickelte sich schließlich neben der -> Einfüllungstür zur Standardtür der 1930er Jahre, da sie durch die gleichen Abmessungen bei -> Friesen und Füllungen kostengünstig herzustellen war. Die Dreifüllungstür mit zwei stehenden Füllungen unten und einer liegenden Füllung oben ist eine Neuentwicklung des Jugendstils und ohne historische Vorbilder, die ebenso schnell die überladenden Historismustüren ablöste und genauso schnell wieder in den 1920er Jahren verschwand.
Zitiert aus: » Bauhistorisches Lexikon «
Von Verlag: BR002046
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