Lexikon

Dachschindel

Dünnes, gespaltenes Holzstück (Ableitung aus dem lat. scindula) zur -> Dachdeckung von ländlichen Gebäuden. Wird aus Fichten-, Tannen- und Lärchen-, seltener aus Eichen- oder Espenholz gefertigt und ist zwischen 30 und 100 cm lang, 75 bis 150 mm breit sowie am Rücken 6 bis 25 mm dick. Zur Herstellung spaltet man zunächst einen Klotz keilförmig, beschneidet das Holzstück dann mit einem Schnitzmesser und bildet an der dünnen Kante eine Zuschärfung aus. Auf der starken Kante reißt man mit einem hakenförmigen Eisen eine Furche ein. Beim Auflegen auf ein -> Dach greift jede Schindel mit ihrer scharfen Kante in die Furche der benachbarten ein. Insgesamt wird die Fläche mit Stangen und Steinen beschwert. Die Herstellung erfolgte früher im Winter durch Handarbeit der Landbewohner, später kamen Schindelmaschinen auf. Galt einst als Arme-Leute-Dachdeckung und ist heute wegen der Handarbeit kaum mehr bezahlbar.

Zitiert aus: » Bauhistorisches Lexikon «
Von Verlag: BR002046

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